Eines der wohl schönsten Dinge, die von-Zuhause-ausgezogene in den (hoffentlich) meisten Fällen erfahren dürfen, ist das "Es-lieben-zurückzukommen". Auf mich trifft das so unheimlich doll zu. Ich glaube, es ist eine Art Segen, so gerne in seine Heimat zurückzukehren wie ich es tue. Aber dazu musste auch ich erst einmal gehen und Mama's und Papa's Nest verlassen, um, was sich später zum allerbesten der Welt herausstellen sollte, nicht mehr bloß als ein kleines verschlafenes Kaff zu empfinden. Heute freue ich mich schon Taaaage und Wochen vorher, wieder nachhause zu kommen. Man träumt von Mama's Küche und dem alten Jugendzimmer... Auch wenn es nicht mehr das ist, was es mal war. Von
meinem Zimmer,
meiner kleinen Höhle im Keller ist noch genau so viel von seinem Ursprung übrig geblieben: die Weltkarte an der Wand (die ich sogar ein zweites mal mit Permanentmarker neu zeichnete, nach dem ich die erste mit weißer Farbe überstrichen hatte), der Schreibtisch und mein Kleiderschrank der den Umzug nach Mannheim wahrscheinlich nicht überlebt hätte und sich doch da unten sowieso recht gut macht. Als ich im Sommer des letzten Jahres nach Mannheim zog, hatte ich alles genauuuuuestens durchdacht (zumindest war ich fest davon überzeugt gewesen). Mein Plan war wie folgt... Ich ziehe aus. Nehme all meinen Kram mit nach Mannheim. Mein Bruder (der inzwischen im selben Alter angekommen ist, in dem ich damals gaaaaaaaanz viel Freiheit und Schutz vor Mamas und Papas Ohren und Augen suchte, um dann meine Nächte schreibend und komponierend, singend und mit mir selbst redend zu verbringen, als sei ich in meiner Lieblings Talkshow, auf dem Sessel Ellen Degeneres gegenübersitzend), so hatte ich es geplant, würde in mein altes Zimmer ziehen und ich könnte aus seinem Zimmer ein kleines Gästezimmer/ mein kleines Zimmerchen herrichten. Dem war nicht so. Und dem ist noch immer nicht so. Nico ist nämlich ein kleiner Schisshase, der sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht weiter als bis ins Treppenhaus traut, haha. Und so kam es, dass ich die ersten Monate nach meinem Umzug nachhause kam und... Gast war. Zimmerlos. Auf der Couch oder auf der ....
Luftmatraze im Wohnzimmer schlafend. Ich hatte nicht bedacht, dass ich womöglich ein Loch hinterlassen würde, wo früher mein kleines Reich gewesen war. Dass mein kleines Reich voller Fotos und Büchern, Alben und Zeichnungen und all diesem Krimskrams den ich über meine ganze Jugend angesammelt hatte. Leer. Bis Mama und ich (und das passiert uns ständig) kurz vor Weihnachten wieder einer unserer Kuschel-Heul-Mädchenabende hatten und wir beide einfach drauf los sprudelten, die eine darüber wie sie sich nicht mehr in die Nähe des Zimmers ihrer Tochter traute, die irgendwie einfach nicht mehr da war und die andere darüber wie es sich wie ein Gast in dem Haus zu fühlen in dem man sein Leben lang gelebt hatte. Und so kauften wir ein neues Bett, und ein Nachtschränkchen für mein "neues altes Zimmer". Und jetzt fühlt es sich wieder ein bisschen mehr wie mein geliebtes Zimmer an, nur... anders. Aber hinaus wollte ich auf etwas ganz anderes.. Ich wollte euch doch von all den schönen Dingen zuhause erzählen. Die Dinge, die ich lieben gelernt. Man freut sich auf die liebe Postbotin, die Nachbarn, den Wald, den Bächern und Flüssen, und darüber dass Hund und Katze, der eine verspielt, der andere faul, einander nur auf die Nerven gehen. Man freut sich auf die dämlichen Diskussionen über die man hinterher nur wieder lacht. Und am meisten freue ich mich auf das Madeline sein. Mal ohne Juno. Den Tag über im Pyjama durch's Haus zu laufen und Cornflakes essend Harry Potter zu lesen, Xbox zu spielen und für den Rest der Bande zu Kochen. Bis man die Taschen und Koffer wieder packt, sich verabschiedet, Oma und Opa noch ein Küsschen gibt und verspricht, bald wieder zu kommen. Und so liege ich um halb 2 Uhr in der Früh in meinem Hotelzimmer in Wien, mit meinem Blogeintrag den ich doch zu schreiben begonnen hatte, da lag ich noch in meinem Bett zuhause. Hach je. In 3 Stunden werde ich geweckt, und dann heißt es:

Gute Nacht, meine lieben Lionhearts und bis Morgen. <3
Maddy
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